
Transcription
GeschäftsberichtERGO Direkt Lebensversicherung AG
Kennzahlen 2013KennzahlenERGO Direkt Lebensversicherung AGin T EUR20132012 VeränderungVerrechnete Prämien Gesamtrechnung13.51713.650-1%Aufwendungen für Versicherungsfälle im Eigenbehalt6.0656.284-3%Aufwendungen für Versicherungsbetrieb im Eigenbehalt2.9092.7805%Kapitalanlagen 86.17684.0613%Eigenkapital inkl. unversteuerte rgebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)18012940 %Jahresüberschuss8219332 %Jahresgewinn7818333 %Anzahl der and2627-4%Versicherungssumme Leben317.622315.3721%
ERGO Direkt 2013InhaltsverzeichnisVorwort des Vorstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Produkte und Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Der Direktvertrieb von Versicherungen . . . . . . . . . . . 4Das Vertriebskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Unsere Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Marketing und Vertrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Unsere Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Wirtschaftliches Umfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Geschäftsverlauf im Jahr 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Risikomanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Der Geschäftsverlauf 2013 im Detail . . . . . . . . . . . . 21Ausblick auf 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Bericht des Aufsichtsrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Jahresabschluss 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Gewinn- und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze . . . . . . 35Erläuterungen zur Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung . . 45Angaben über rechtliche Verhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . 47Angaben über personelle Verhältnisse . . . . . . . . . . . . . . 48Gewinnverwendungsvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk . . . . . . . . . . . . 51Gruppenzugehörigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Service und Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 541
2Vorwort 2013Vorwortdes VorstandesSehr geehrte Geschäftspartner,das vergangene Geschäftsjahr 2013 der ERGO DirektLebensversicherung AG war durch stabiles Neugeschäftund positive Ergebnisentwicklung gekennzeichnet. Hinzukamen wichtige Fortschritte hinsichtlich der Integrationdes Unternehmens in den ERGO-Konzern.Das Neugeschäft konnte im Vergleich zum Vorjahr annä hernd stabil gehalten werden (- 1 %), während gleichzeitig die Werbeaufwendungen weiter gesunken sind. DieseMag. Andreas MatznerDipl. oec. Hanns-Ulrich BrockhausEntwicklung liegt vor allem in der kontinuierlich starkenZunahme des Internet-Neugeschäfts begründet, dessenchen und marktbezogenen Herausforderungen weiterhinAnteil am gesamten Neugeschäft 2013 sich weiter erhöhterfolgreich zu begegnen. Mit dieser Neuordnung der Kon-hat und bei rund 24 % lag; Tendenz weiter ansteigend.zernstruktur und dem Umzug der ERGO Direkt in die Kon-Dieses stabile Neugeschäft hat dazu geführt, dass dieEntwicklung des Prämienvolumens (- 1,0 %) leicht unterhalb der Entwicklung der Branche (- 0,3 % in der Lebensversicherung) liegt.zernräumlichkeiten in Wien wird die Marktbearbeitung inÖsterreich vereinheitlicht und optimiert.Der Verband der Versicherungsunternehmen Öster reichs prognostiziert für die Lebensversicherung im nächs Hinsichtlich des Jahresüberschusses ist es uns gelun-ten Jahr einen leichten Zuwachs im Prämienvolumen. Alsgen, ein deutlich höheres Ergebnis als im unterdurch-integrierter Teil der ERGO-Gruppe haben wir alle Voraus-schnittlichen Vorjahr zu erzielen. Zurückzuführen istsetzungen geschaffen, um weiter unseren Weg zu gehen.dies auf solide Anlageerfolge durch gewohnt vorsichtigeFür eine kontinuierliche Optimierung der Marktbearbei-Veranlagungspolitik und seit Jahren bewährte, klugetung unter Ausnutzung der Möglichkeiten des KonzernsPortfoliozusammenstellung in Verbindung mit strafferstellt die Integration des Unternehmens in die Konzern-Kostenkontrolle.strukturen in Österreich einen wichtigen Erfolgsfaktor dar.Gesellschaftsrechtlich wurde die ERGO Direkt von derDaran arbeiten wir.ERGO Direkt in Nürnberg an die ERGO Austria International AG übertragen. Dies geschah im Einklang mit der Kon-Mit freundlichen Grüßenzernphilosophie, allen Kunden die Kontaktaufnahme überalle gängigen Vertriebswege zu ermöglichen, als auchDipl. oec. Hanns-Ulrich Brockhausvor dem Hintergrund der Anforderungen von Solvency IIMag. Andreas Matznerund um den zukünftigen gesetzlichen, (aufsichts)rechtli-
Produkte und Leistungen 2013Produkte undLeistungen3
4Produkte und Leistungen 2013DerDirektvertriebvon Versicherungen.Eine Idee setzt sich durch.ERGO Direkt Lebensversicherung AGin ÖsterreichDas Geschäfts modellDie ERGO Direkt Lebensversicherung AG in ÖsterreichDie ERGO Direkt Lebensversicherung AG in Österreichwurde im April 1992 als Quelle Versicherung AG gegrün-verkauft ihre Versicherungsprodukte ausschließlich mit-det und im März 2010 aufgrund des Konkurses des Quel hilfe von Direktmarketing. Zu diesem Zweck setzen wirle-Versandhauses in ERGOneben Direct Mailing und Bei-Direkt Lebensversicherunglagen sowie Telefonmarke-AG umbe n annt. Alleinaktio-ting das Internet ein. Letzte-närin ist seit August 2013 dieres gewinnt als VertriebswegERGO Austria Internationalseit Jahren mehr und mehrAG, Wien.an Bedeutung.Derzeit betreuen wirIn den oben genanntenrund 34.000 Verträge mitBereichen haben wir spezi-e i n e m P r ä m i e n v o l u m e nelles Know-how aufgebaut.von 13,5 Mio. EUR und einerFür den Vertrieb unsererGesamt v er s iche r ungs s um -Versicherungen nutzen wirme von rund 553 Mio. EUR.starke Marken. Hierzu arbe Das Kapitalanlage v olu -ten wir mittlerweile mit zahl-men beträgt 86 Mio. EUR. I m Jahr 2013 wa ren inklusivereichen Partnerunternehmen zusammen, die eine ziel-Vorstand 26 Mit arbeiter bei u ns be s chäf tigt.gruppenadäquate Kundenstruktur besitzen. So besetzenwir eine Nische in einem wettbewerbsintensiven Marktund bauen unsere Position auf dem österreichischenMarkt kontinuierlich aus.Unser Konzept, Versicherungen über den Einsatz vonMethoden des Direktmarketings an ausgewählte, direktvertriebsaffine Zielgruppen zu vertreiben, findet in Österreich mehr und mehr Akzeptanz.
Produkte und Leistungen 2013Vertriebskonzept.Klar definiert, wachsendes Potenzial.DasSchwerpunkt 50 plusInternetDie ERGO Direkt Lebensversicherung AG setzt tradi-Das Internet als neuer, moderner Kommunikationska-tionell auf Menschen über 50. Österreichweit ist schonnal entwickelt zunehmend Bedeutung als Vertriebskanalein Drittel der Einwohner in diesem Altersbereich. Die seim Direktmarketing. Es wird nicht nur zur Information überGruppe verfügt über eine hohe Kaufkraft, und ihr Anteil anUnternehmen und Produkte genutzt, sondern zunehmendder Bevölkerung nimmt stetig zu.zum direkten Abschluss von Versicherungen. Dabei hatsich gezeigt, dass auch mehr und mehr jüngere NutzerWir haben uns mit unseren Produkten auf die beste-unser Internetangebot zu schätzen wissen. Wir habenhenden und zukünftigen Bedürfnisse unserer Zielgruppenuns mit passenden Produkten für diese Zielgruppe, dieeingestellt. Unser Erfolg belegt, dass viele unserer Kundenwir online-abschlussfähig im Internet präsentieren, aufbeispielsweise unsere Kapitallebensversicherung ohne diesen Sachverhalt eingestellt.Gesundheitsfragen zu schätzen wissen.Die Bequemlichkeit des Kaufs von Versicherungen imDie Ansprache dieser Kunden erfolgt über personali-Direktvertrieb wird von den Österreicherinnen und Öster-sierte Werbebriefe, Beilagen in Bestellkatalogen bevor-reichern zunehmend geschätzt. Ein Schwerpunkt unsererzugter Partner und Präsenz in ausgewählten Printmedien.Neugeschäftsstrategie liegt daher darin, dieses bewährteErgänzend erfolgt die unterstützende Beratung durchKonzept auf weitere Partner mit einer starken Marke undunser zertifiziertes Callcenter, das gebührenfrei aus ganzgeeignetem Kundenstamm auszudehnen.Österreich erreicht werden kann.Altersstruktur der Bevölkerung in Österreich100Prognose 2060Prognose 206090807060Männer5040Frauen302010JahreZahl der Personen in Tausend80 70 60 50 40 30 20 1010 20 30 40 50 60 70 80Quelle: Statistik Austria5
6Produkte und Leistungen 2013Unsere Produkte.Hochspezialisiert, zielgruppenorientiert.Die ERGO Direkt Lebensversicherung AG hat sich aufPersonenversicherungen spezialisiert, die in wesent- eingeführt, mit dem schon jetzt (Groß-)Eltern die Renteihrer (Enkel-)Kinder aufbauen können.lichen Leistungsbereichen für die Anforderungenunserer Direktvertriebswege und den Bedarf der damiterreichten Zielgruppen entwickelt wurden.Abgerundet wird unsere Produktpalette durch unserekostengünstige Risikoversicherung, die sich speziellim Internet großer Beliebtheit erfreut, sowie unsereEinfache, leicht verständliche Pro- flexible Unfallversicherung und unseredukte und transparente Prozesse beimRentenver sicherung.Direktabschluss sind für den Erfolgeines Direktversicherers grundle-Diese Produkte habengend. Deshalb haben wir unsere Pro-wir für den Di rekt abschlussdukte in diesem Sinne angepasst tele fo n isch oder on line o pti -und ver einfacht.miert und vereinfacht.So bieten wir unsereWir ergänzen unser Produkt Kapitallebensversiche-marketing durch den Ver triebrung und auch unserevon Versicherungen, die in Ver-Sterbegeldver s icherungbindung mit einer Ware oderohne Fragen zum Ge Dienstleis tung an geboten werdensund h eit szus tand an,(Annex-Vertrieb).was insbesondere unsereälteren Kunden (50 plus)zu schätzen wissen.Dieser Bereich spielt eine wichtige Rolle. Neben dem Vertrieb der Garantieverlängerungsversicherung bei technischen Geräten gemein-Mit unserer Pf legerentenversicherung, die Leis-sam mit unserem Ver sicherungspartner UNIQA habentungen bereits im Fall der Pf legebedürftigkeit abwir eine Handelskontenversicherung mit unserer P flegestufe 2 erbringt, bieten wir eine erschwinglicheKonzern s chwester ERGO Versicherung AG auf dem P roblemlösung für alle bis zum 80. Lebensjahr. MitMarkt platziert.unserer Enkel-Versicherung haben wir ein Produkt
Produkte und Leistungen 2013Marketingund Vertrieb.Direktmarketing mitQualität.Seit 1992 bieten wir via Direktmarketing erfolgreichfikation der Mitarbeiter als auch sämtliche Prozesse,Versicherungen zum Kauf an. Diese Vertriebsform wirdArbeitsabläufe, Dokumentationen und die technischeseit Jahren zunehmend auf dem Markt geschätzt undAusstattung der Norm entsprechen.angenommen.Das Internet wird zunehmendWir versenden Werbebriefe annicht nur als Informationsmediumausgewählte Adressaten und prä-genut z t , sondern ebenso zumsentieren unsere Produktpalettedirekten Abschluss von Versiche-in Katalogen und Beilagen. Dasrungen. Auch hier haben wir unsTelefon ist ein weiteres wichtigesanspruchsvolle QualitätsstandardsMarketinginstrument, denn per-gesetzt, deren Einhaltung wir jähr-sönliches Gespräch und Beratunglich von unabhängigen Dritten über-sind wesentliche Erfolgsfaktorenprüfen lassen. Das „E-Commerce“-im Verkaufsprozess. Das InternetGütesiegel bescheinigt unserenals dritter Vertriebskanal sprichtKunden die Qualität unseres Inter-eine eigene neue Käuferschicht an.netauftritts und der dort abgebil-Unsere Kunden und Interessentendeten Prozesse.haben so die Möglichkeit, uns aufjenem direkten Weg zu erreichen,Überdies hat ergodirekt.at imder für sie am bequemsten ist.Rahmen der „PASS-Studie OnlineInsurance 2013“ in der KategorieMaßgeblich ist für uns die Qualität der Mit-„Haus & Wohnen“ unter allen 52 Teilnehmernarbeiter – nur gut ausgebildete, ständig trai-der DACH-Region den ersten Platz belegt.nierte und motivierte Mitarbeiter garantierenDer Internetauftritt von ERGO Direkt wurdeoptimales Kundenservice.zudem als beste österreichische Versicherungswebsite prämiert. BewertungskriterienEin Beweis für die ausgezeichnete Qualitätwaren unter anderem die Bereiche Informa-unserer telefonischen Kundenberatung ist die Zertifizie-tion, Beratung sowie einfacher undrung nach ÖNORM D1020, seit 2011 gemäß EN 15838.kundengerechter Abschluss vonDieses Zertifikat bescheinigt, dass sowohl die Quali-Versicherungen.7
8Produkte und Leistungen 2013UnsereMitarbeiterEntscheidender Faktor für den Erfolg der ERGO DirektEntwicklung der BruttoprämienLebensversicherung AG sind engagierte und qualifizierteMitarbeiter, die verantwortungsbewusst handeln undhoch motiviert sind, täglich ihr Bestes zu geben. Daher setzen wir innerhalb klar strukturierter Arbeitsprozesse aufdie Vielfalt der Menschen, Meinungen und Ideen. Wir sindständig darum bemüht, Teamwork zu fördern, Arbeitsabläufe zu verbessern und gemeinsam unsere Unternehmensziele zu entwickeln. Mit flexiblen Teilzeitlösungengehen wir auf die Wünsche unserer Mitarbeiter ein.Die Meinung unserer Mitarbeiter ist uns wichtig. Umdas Stimmungsbild in unserem Unternehmen ständig 1,013,4 13,6 13,8 13,7 13,5in Mio. EUR9,59,410,610,110,9 10,811,812,72001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013Auge zu behalten, haben wir uns im Oktober 2013 an derkonzernweit durchgeführten Mitarbeiterbefragung beteiligt, die vom renommierten Institut „ARGO“ durchgeführtwurde. So zeigten die Ergebnisse der letz-Nicht zuletzt zeigt die Erlangung desten Befragung, dass unsere Mitarbeiter in„E-Commerce“-Gütesiegels die Quali-hohem Maße mit der ERGO Direkt Lebens-tät unseres Internetauftritts und derversicherung AG als Arbeitgeber weiter-onlineabgebildeten Informationen undhin zufrieden sind.Prozesse.Aus- und Weiterbildung sind für die Motivation der Mit-Zum 31.12.2013 waren bei der ERGO Direkt Lebens-arbeiter ganz entscheidend. Das Ergebnis ist eine mehr-versicherung AG neben zwei Vorstandsmitgliedern 24fach ausgezeichnete Servicequalität des Beratungs-An gestellte beschäftigt. Mit diesen Mit arbeitern wurdeteams im Kundenservice. In regelmäßig durchgeführtenein Neugeschäftsvolumen von rund 1,2 Mio. EUR erwirt-Messungen der Servicequalität durch unabhängige Dritteschaftet. Der Mitarbeiterstand blieb in den letzten Jahrenwird uns immer wieder ein exzellentes Ergebnis beschei-praktisch konstant.nigt. Ein weiterer Beweis ist der Erhalt des Zertifikates derÖNORM D1020, seit 2011 gemäß EN 15838, das unsereWir danken unseren Mitarbeitern für die im abgelau-Einhaltung europäischer Normen und Standards undfenen Geschäftsjahr erneut gezeigten Leistungen undebenfalls unsere hohe Servicequalität bestätigt.ihren engagierten Einsatz.
Lagebericht 2013Lagebericht9
10Lagebericht e EntwicklungenFinanzmärkteDas Wachstum der Weltwirtschaft schwächte sichIm Gleichklang mit der schwachen wirtschaftlichen2013 ein weiteres Jahr in Folge ab und erreichte 2,8 %.Erholung der Industriestaaten sind die Renditen vonTrotz des Haushaltsstreites in den USA und eines kurzfri-kreditsicheren Staatsanleihen 2013 zurückhaltendstigen Ausgabenstopps entwickelte sich die Wirtschaftangestiegen. In den USA lag die Rendite zehnjährigerin den USA stabil ( 1,7 %). Die japanische WirtschaftStaatsanleihen bei rund 3 % im Vergleich zu 1,8 % amwurde durch eine Ausweitung der Binnen- und Export-Jahresanfang. Die Rendite für deutsche zehnjährigenachfrage gestärkt und erreichte ein Wachstum vonStaatsanleihen betrug ca. 1,9 % (Jahresbeginn rund1,8 %. In den meisten großen Schwellenländern kühlte1,3 %).2013 die Konjunktur ab. Indien und Brasilien waren vonDer Renditeanstieg wurde von den wichtigen Zentral-einem starken Kapitalabzug betroffen, der durch diebanken dadurch begrenzt, dass sie in Aussicht stellten,Erwartung einer strafferen Geldpolitik in den USA aus-die Leitzinsen für längere Zeit bei quasi 0 % zu halten.gelöst wurde. China erreichte zwar erneut ein Wachs-Dies wurde auch durch die zweimalige Senkung destum von 7,7 %, es wird jedoch mit einem Rückgang desEuropäischen Leitzinssatzes auf aktuell 0,25 % b estätigt.Wachstumspotenzials gerechnet.In der EU blieb die Konjunktur 2013 weiterhinschwach und uneinheitlich. In Deutschland und Frank-Der Wechselkurs von Euro und US-Dollar schwankte2013 in einer historisch geringen Spannbreite von10 Cent zwischen 1,28 und 1,38 US-Dollar für 1 Euro.reich ließ die Dynamik gegen Ende des Jahres deutlichDie globalen Aktienmärkte konnten 2013 großteilsnach, in Italien verringerte sich der BIP-Rückgang undkräftige Kurszuwächse verbuchen. In der ersten HälfteSpanien löste sich aus der Rezession.des Jahres konnten vor allem die US-Börsen, angetrie-Im dritten Quartal war im Euro-Raum erstmals seitben von den guten konjunkturellen Aussichten, über-zwei Jahren wieder ein Wachstum zu beobachten.zeugen und auch in Europa fielen die Zuwächse imDieses reichte jedoch nicht aus, um ein positives Wirt-ersten Halbjahr positiv aus. Die Unsicherheit rund umschaftswachstum für das gesamte Jahr zu erreichen.die mögliche Reduzierung der Anleihenkäufe durch dieDas BIP entwickelte sich im Euro-Raum mit real - 0,4 %.US-Notenbank (Fed) führte zu einer kurzen Verschnauf-Die Inflationsrate im Euro-Raum lag im Jahresschnittpause der internationalen Aktienmärkte. Die Ankün-bei voraussichtlich 1,4 % p.a. und somit unter der von derdigung der Fed, ihr Anleihenkaufprogramm vorerstEuropäischen Zentralbank (EZB) angesteuerten Richt-unverändert zu belassen, hatte neue Höchststände angröße von knapp unter 2 % p.a. Der Rückgang ist auf sin-europäischen und amerikanischen Aktienmärkten zurkende Energie- und Lebensmittelpreise zurückzuführen.Folge. Trotz der Ankündigung der Fed im Dezember, ihre
Lagebericht 2013Anleihenkäufe ab Jänner 2014 zu drosseln, investiertenWirtschaftliche Entwicklung 2014die Anleger auch in den letzten Wochen des Jahres 2013aufgrund unattraktiver Anlagealternativen und desniedrigen Leitzinssatzes kräftig in Aktien.Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten daraufhin,dass sich die Weltwirtschaft in den kommenden beidenDer Dow Jones legte 2013 um rund 26 % zu, derJahren sukzessive erholen wird. Für die WeltwirtschaftS&P 500 gewann 29,6 %. In Europa notierte der Euro-wird 2014 ein Wachstum von 3,6 % prognostiziert, dasstoxx 50 Ende Dezember um rund 18 % über dem Vor-Wachstum der EU 28 wird mit 1,4 % ebenfalls positivjahresende und der DAX verzeichnete ein Plus von 25 %.ausfallen. Der österreichische Export profitiert von derDer ATX beendete das Jahr mit einem leichten AnstiegErholung auf wichtigen Zielmärkten, vor allem Deutsch-von 6 %, da 2013 vor allem Aktien mit großer Börsenka-land und den USA. Die Stagnation der Nettoreallöhne,pitalisierung beliebt waren und Börsenplätze mit kleine-die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und dieren Unternehmen weniger nachgefragt wurden.Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt belasten jedochdie Kaufkraft der privaten Haushalte. Die Arbeitslosen-Österreichquote steigt 2014 aufgrund der Zunahme des Arbeitskräfteangebotes, begingt durch strengere Regeln fürden Pensionszugang und die Arbeitsmarktöffnung ausWie für viele andere europäische Länder stellt dasRumänien und Bulgarien, voraussichtlich gemäß Euro-Jahr 2013 für die österreichische Wirtschaft ein schwie-stat-Definition auf 5,2 % an. Das österreichische BIPriges Jahr dar. Zwar war keine Rezession wie im Euro-dürfte daher 2014 um 1,7 % steigen.Raum zu verzeichnen, jedoch wuchs die Wirtschaft mitDie Finanzmärkte erwarten im Frühjahr 2014 eine 0,3 % am schwächsten seit der Krise 2008/2009. Die-Einschränkung der Anleihenkäufe in den USA durch dieses geringe Wachstum war für die privaten HaushalteNotenbank. Es ist daher mittelfristig mit einem Anstiegsowohl bei der Zahl der Arbeitslosen spürbar als auchdes Renditeniveaus in den USA sowie den europäischenbei der Entwicklung der Reallöhne. Die Arbeitslosen-Kernländern zu rechnen. Die Leitzinsen sollen jedochquote erhöhte sich deutlich auf 4,9 % (Eurostat) und dienach ersten Einschätzungen auch bis Ende 2014 aufAnhebung der Löhne wurde durch eine Inflation von 2 %einem Rekordtiefststand bleiben.gedämpft. Die privaten Haushalte waren daher 2013 inihren Konsumausgaben sehr zurückhaltend, der realeKonsum schrumpfte um 0,1 %.11
12Lagebericht 2013GeschäftsverlaufDie ERGO Direkt Lebensversicherung AG hat – wieim Jahr 2013Verträgeim Vorjahr – aktiv nur direktes Geschäft betrieben. SieDie ERGO Direkt Lebensversicherung AG betreutekonnte ihre Rolle als führender Direktversicherer Öster-Ende 2013 insgesamt 34.142 Verträge (- 2 % unter Vor-reichs weiterhin bestätigen.jahr) mit einer Versicherungssumme von 553,3 Mio.EUR (2012: 558,4 Mio. EUR). Diese teilen sich mit 29.261Stück und einer Versicherungssumme (inkl. Zusatz-Prämien und Verträgeversicherungen) von 317,6 Mio. EUR (2012: 315,4 Mio.EUR) auf den Bereich Leben und mit 4.881 Stück undPrämieneiner Versicherungssumme von 235,6 Mio. EUR (2012:Die verrechneten Prämien in der Gesamtrechnung im243,0 Mio. EUR) auf den Bereich Unfall auf.Jahr 2013 liegen mit 13,5 Mio. EUR um - 1 % unter demVorjahr.Die Stagnation der Bestandsverträge ist einerseits a ufden auslaufenden Bestand der Kredit restschuld versich e Die abgegrenzte Prämie in der Gesamtrechnung beliefrungen und andererseits auf ein niedriges Neugeschäfts-sich im Jahr 2013 auf 13.546 T EUR. Im Jahr 2012 betrugvolumen zurückzuführen. (Das Übereinkommen mit dersie 13.678 T EUR.ING DiBa Austria über die Vermittlung von Kreditrestschuldversicherungen wurde vonseiten der Bank im Jänner 2006 gekündigt.)Verrechnete Prämien in T EUR(laufende Beitragszahlungen)BestandszugangDer Zugang (Neugeschäft und chte in der Lebensversicherung mit 1.958 selbstabgeschlossenen Verträgen eine Versicherungssumme(inkl. Zusatzversicherungen) in Höhe von 31,9 Mio. EUR(2012: 31,4 Mio. EUR) und in der Unfallver sicherung mit210 selbst abgeschlossenen Verträgen eine Versicherungssumme in Höhe von 13,3 Mio. EUR (2012: 10,4 Mio.EUR).20092010201120122013
Lagebericht 2013Leistungenin Wertpapieren, 0,3 Mio. EUR in sonstigen Ausleihungenund 0,1 Mio. EUR in Festgeld veranlagt.Im Jahr 2013 zahlten wir Leistungen im Bereich derUnfallversicherung in Höhe von 88 T EUR (2012: 108 TEUR) aus. Unter Berücksichtigung der Veränderung vonBei der Bewertung der Kapitalanlagen wurde wie bisher das gemilderte Niederstwertprinzip angewendet.Rückstellungen ergibt sich ein Aufwand in der Ge samt rechnung von 73 T EUR (2012: 104 T EUR). Der Ver Die Nettoerträge der Kapitalanlagen und flüssigensicherungsaufwand im Eigenbehalt betrug 54 T EURMittel liegen mit 3,2 Mio. EUR (2012: 3,3 Mio. EUR)(2012: 49 T EUR). Die Schadenquote be trägt in der- 3 % unter dem Vorjahresniveau. Bezogen auf denGesamtrechnung 13 % und im Eigenbehalt 20 %.durchschnitt lichen Bilanzwert der Kapitalanlagen undflüs sigen Mittel beträgt die Rendite gesamt 3,7 %, in derIm Bereich der Le b ensver sicherung lagen die Scha-Bilanzabteilung Unfall 3,6 % und in der Bilanzabteilungdenzahlungen mit 9.907 T EUR um - 4 % unter dem Vor-Leben 3,7 %. Bezogen auf den durchschnittlichen Bilanz-jahr (2012: 10.299 T EUR). Davon wurden 5.551 T EURwert der Kapitalanlagen in der Bilanzabteilung Leben(2012: 6.006 T EUR) für Er lebensleistungen aufgewen-erzielen die Nettoerträge in dieser Abteilung ebenfallsdet. Der Aufwand in der Gesamtrechnung beträgt nacheine Rendite von 3,7 %.Be r ücksichtigung der Veränderung von Rückstellungen10.167 T EUR (2012: 10.736 T EUR). Im EigenbehaltUm langfristig dem Versprechen gegenüber den Ver-beläuft sich der Versicherungsaufwand auf 6.011 T EURsicherungsnehmern nachzukommen, muss aufgrund der(2012: 6.235 T EUR) und liegt damit - 4 % unter dem Vor-aktuellen Zinssituation die Gesamtverzinsung der Versi-jahr. Die Schadenquote beträgt in der Gesamtrechnungcherungsguthaben für unsere klassischen Tarife auf 3,5 %78 % und im Eigenbehalt 82 %.gesenkt werden. Damit liegen wir weiterhin im Spitzenfelddes österreichischen Marktes.KapitalanlagenDie Buchwerte der Kapitalanlagen zum 31.12.2013betrugen 86,2 Mio. EUR (83,2 Mio. EUR in der Bilanzabteilung Leben und 3,0 Mio. EUR in der BilanzabteilungUnfall) und wurden damit gegenüber dem Vorjahr um2,1 Mio. EUR erhöht. Davon sind 85,5 Mio. EUR langfristig13
14Lagebericht 2013Aufwendungen für denVersicherungsbetriebEigenmittelZum 31.12.2013 betrugen die offen ausgewiesenenDie Aufwendungen für den Versicherungsbe trieb beliefen sich im Jahr 2013 auf 3.326 T EUR (2012: 3.232 T EUR).Eigenmittel 6.717 T EUR (2012: 6.635 T EUR). Dies entspricht 7 % der Bilanzsumme.Damit liegen sie 3 % über dem Vorjahresniveau. DieKostenquote beträgt damit 24,6 %.Die gemäß § 73 b VAG anrechenbaren Eigenmittelbe t rugen zum 31.12.2013 7.083 T EUR und überstie-Ergebnis (EGT und Jahresgewinn)gen damit die gemäß § 73 f Abs. 2 VAG erforderlichenEigenmittel um 283 T EUR. Damit ergibt sich im Jahr 2013eine Überdeckung von 4 %.Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts tätigkeitliegt mit 180 T EUR deutlich über dem Vorjahr (129 T EUR).Detailangaben zur Entwicklung des Eigenkapitals,der versicherungstechnischen Rückstellungen und derNach Abzug von Steuern und Bildung von Rück erfolgsabhängigen Prämienrückerstattungen sind imlagen ergibt sich ein Jahres gewinn von 78 T EUR (2012:Anhang auf den Seiten 42 und 43 zu finden. D etail-18 T EUR), der auf neue Rechnung vorgetragen wird. an g aben zu den Prämien, den abgegrenzten Versiche rungsleis t ungen, den Kosten und dem Rückversicherungssaldo stehen auf den Seiten 45 und 46.
Lagebericht 2013Risiko-managementEin Versicherungsunternehmen hat sicherzustellen,dass eine dauernde Erfüllbarkeit der Verpflichtungenmanagement-Aspekte in Einklang gebracht werden.Gegebenenfalls werden Risiken externalisiert.aus Versicherungsverträgen gewährleistet ist. Dazu wirdDie Identifikation und Beurteilung potenzieller Risikenauch ein umfassendes Risikomanagement-System benö-erfolgt sowohl auf einer quantitativen als auch auf einertigt. Es gilt hierbei, die mit dem Versicherungsbetrieb inqualitativen Ebene.Verbindung stehenden Risiken zu identifizieren, einzuschätzen und zu steuern.Ziel des Risikomanagements ist folglich nicht nur dieVermeidung von Risiken, sondern auch die bewusste Vor-Da das Erkennen von Risiken und Risikopotenzialenletztlich Aufgabe jedes einzelnen Mitarbeiters ist, wurdeauf eine geeignete Informations- und Kommunikationsstruktur für das Risikomanagement großer Wert gelegt.gabe, welches Risiko eingegangen werden soll bzw. darf,Die Risiken in einem Versicherungsunternehmen wer-ohne den Fortbestand des Unternehmens zu gefährden.den in versicherungstechnische Risiken, Risiken aus demDas Hauptaugenmerk wird dabei auf aktuell existierendeAusfall von Forderungen, Kapitalanlagerisiken, operatio-wesentliche Risiken sowie gefährdende Entwicklungennale Risiken und sonstige Risiken unterteilt.gelegt. Zur Schaffung einer angemessenen Risiko- undDie Weiterentwicklung unseres internen Risikokontroll-Kontrollkultur, insbesondere auch in Hinblick auf die künf-systems (IKS) haben wir auch im Jahr 2013 fortgesetzt.tigen Anforderungen aus Solvency II, wurde eine abtei-Unser IKS ist ein gruppenweit einheitliches integrierteslungsübergreifende Position geschaffen, die es ermög System zum Management von operationellen Risiken,licht, alle mit dem Risikomanagement in Zusammenhangdas neben den Anforderungen der Unternehmens stehenden Prozesse und Verfahren zu koordinieren undführung auch den lokalen gesetzlichen und regulato-zu steuern.rischen Anforderungen entspricht.Um die strategische und operative Risikoausrichtungdes Unternehmens festzulegen und zu dokumentieren,wird jährlich eine Risikostrategie, die von der Geschäfts-Versicherungstechnische Risikenstrategie abgeleitet ist, vom Vorstand beschlossen. Dievom Vorstand festgelegte Risikoobergrenze ermög Kernelemente in diesem Bereich sind die Kontrollelicht es, risikomanagementrelevante Limits und Regelnder Risikoverläufe und die laufende Überprüfung derschon in der Geschäftsplanung zu berücksichtigenRechnungsgrundlagen für die Berechnung der ver und in der operativen Geschäftsführung zu verankern.sicherungstechnischen Rückstellungen. Um langfristigBei Kapazitätsengpässen oder Konflikten mit demdie Erfüllung unserer Verpflichtungen sicherzustellen,Limit- und Regelsystem wird nach festgelegten Eska-werden die Beiträge und Rückstellungen mit vorsich-lations- und E ntscheidungsprozessen verfahren, dietig gewählten Rechnungsgrundlagen kalkuliert. Es gilt,sicherstellen, dass Geschäftsinteressen und Risiko einerseits langfristige Zins- und Rentengarantien bei15
16Lagebericht 2013kapitalbildenden Lebens- und Rentenversicherungenkeit und anderer s eits das Risiko der Langlebigkeitzu gewährleisten und andererseits einen Ausgleich vonbesteht. Es handelt sich dabei um die Abweichungstark schwankenden Einzelereignissen bei Ablebens-,der zukünfti g en Sterblichkeit im eigenen Portfolio vonPflege- und Unfallversicherungen zu erziel
Zum 31 .12 .2013 waren bei der ERGO Direkt Lebens-versicherung AG neben zwei Vorstandsmitgliedern 24 Angestellte beschäftigt . Mit diesen Mitarbeitern wurde ein Neugeschäftsvolumen von rund 1,2 Mio. EUR erwirt-schaftet . Der Mitarbeiterstand blieb in den letzten Jahren praktisch konst